MOVING RITUALS – RITUalPFAD
Dia Marimba aus der kolumbianischen Pazifik
Die Marimba kam im 16. Jahrhundert mit aus Westafrika versklavten Menschen nach Lateinamerika und ist somit historisch eng mit der dortigen afrikanischen Diaspora verbunden. Allmählich wurden alle religiösen Rituale der Afrikaner:innen von den Kolonist:innen und der katholischen Kirche verboten und verfolgt – so auch die Marimba. Dies führte dazu, dass das Instrument nur im Geheimen – in den Tiefen des Regenwalds – weitergebaut und -gespielt wurde.
Die Marimba ist wichtig, weil sie es den afro-kolumbianischen Völkern ermöglicht, das Gedächtnis ihrer Ahnen wiederzuerlangen und das Erbe ihrer Vorfahren zu bewahren. Die Marimba klingt wie der Fluss, wie der Gesang der Vögel – und für ihre Herstellung muss das Holz der Chonta (Palme) bei abnehmendem Mond gefällt werden.
2010 wurde die Marimba zum Kulturerbe der Menschheit erklärt und macht durch ihre Geschichte zwei wichtige Perspektiven auf globale Migration auf: sie symbolisiert Widerstand und Freiheit und erinnert gleichzeitig an die immense historische Gewalt, die den aus Westafrika entführten Menschen angetan wurde.
Ähnliche Klänge kannst du auf dem Festival bei Patacoré hören.
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